Jahresbericht 2001    
Tätigkeitsbericht 2000

 

Die Kita "Schaworalle" hat sich in der Siolistraße konsolidiert und wird vereinbarungsgemäß im Sommer 2001 in die Stoltzestraße 14-16 umziehen. Derzeit arbeiten sechs Pädagogen in der Einrichtung. Im Sommer 2000 konnte zusätzlich eine ABM-Stelle für die Kita aufgebaut und in Kooperation mit dem staatlichen Schulamt eine Lehrerin für die Schnittstelle Schaworalle/Schule gewonnen werden. Als besonderes Projekt ist der Theaterworkshop mit Herrn Falseti und Frau Pusch aus Sao Paulo/Brasilien zu erwähnen.

In 2000 hat sich der Verein bemüht, als eigenständiges Angebot und als Ergänzung zur pädagogischen Arbeit der Kita den Jugendhilfebereich auszubauen. Die Bereiche sozialpädagogische Lernhilfe und sozialpädagogische Familienhilfe wurden konzeptioniert und zwei Mitarbeiterinnen beschäftigt, die ambulant sieben Kinder betreuen. 
Zur Zeit werden zusätzliche Fachkräfte für diesen Bereich gesucht, da zwei weitere Hilfen für Roma Familien in Planung sind. 
Der Verein entwickelt darüber hinaus ein Hilfeangebot im Bereich sozialpädagogische Einzelfallhilfe.
Die Konzeption für die sozialpädagogische Lernhilfe und Familienhilfe sowie die Trägerschaft des Förderverein Roma e. V. wurden seitens des Jugendamtes anerkannt.
Für Mitte des Jahres ist die Einrichtung einer neuen Geschäfts-, Beratungs- und Jugendhilfestelle in der Stadtmitte, in unmittelbarer Nähe der Kindertagesstätte "Schaworalle", vorgesehen. Im Zuge des Aufbaus sind auch verbesserte Räumlichkeiten für den Jugendhilfebereich geplant.

In Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte "Schaworalle" des Förderverein Roma sowie dem Jugendamt, dem staatlichen Schulamt und dem Stadtschulamt konnten neben den Erfolgen in der ambulanten Hilfe durch die Schulvorbereitung und Alphabetisierung der Kita weitere schulpflichtige Kinder in die Regelschule integriert werden. Ein schulpädagogischer Leitfaden für die Arbeit mit Kindern von Roma Migranten wird derzeit erstellt.
Im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit wird in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit im März 2001 eine Projektmesse zum Thema "Schule gegen Rassismus" veranstaltet. 

Gemeinsam mit einer Frankfurter Künstlerin wurde der Kontakt zu einer von dem Förderverein betreuten jungen Romnie aufgebaut. Die gemeinsame Arbeit mündete in einer Videodokumentation, die im Kasseler Fredericianum vorgestellt wurde.


In 2000 fand ein intensiver Austausch mit einem Wohnprojekt für Roma in Thessaloniki statt. Das Sozialamt der Stadt Frankfurt am Main plant in Kooperation mit dem Frankfurter Verein und dem Förderverein Roma ein ähnliches Projekt in Frankfurt. Im Sektor pädagogische Begleitung, Betreuung sowie Beratung und Koordination soll die Zusammenarbeit intensiviert werden. 

Für April 2001 ist der Austausch mit einer Roma-Mediatorin aus Bukarest (Rumänien), Vertreterin der Organisation Rromani Criss, geplant. Themenschwerpunkt wird die Bildung und gesundheitliche Versorgung von Roma sein. 

Daneben wurden im Rahmen bundesweiter und internationaler Verständigung Kongresse zum Thema Schule, medizinische Versorgung, Bürgerrechte und Vorurteilsbildung in Frankfurt, Berlin und Paris vorbereitet und durchgeführt. 
Ab Februar 2001 wird in Kooperation mit städtischen Behörden und einem EU-Projekt (rom europe oder Xenos) eine Stelle für eine junge Romnie geschaffen, deren Zielsetzung neben der Begleitung und Hinführung zur Schule die Verbesserung der gesundheitlichen Situation von jungen Müttern und Kindern von Roma-Migranten ist. 

Bemühungen seitens des Vereins führten dazu, dass er nunmehr als Stelle zur Ableistung des Zivildienstes anerkannt wurde. 

In Kooperation mit dem Personal- und Organisationsamt der Stadt Frankfurt am Main wurden eine mehrtägige Behördentagung zum Thema Roma vorbereitet und durchgeführt. Aufgrund der guten Zusammenarbeit wurde der Förderverein gebeten, auch weiterhin als Kooperationspartner zur Verfügung zu stehen. 
Zahlreiche Reportagen und Artikel sind in Zusammenarbeit mit Zeitungen, Zeitschriften und dem Hörfunk entstanden.
Seitens städtischer und privater Stellen wurde das Informationsangebot des Fördervereins im Laufe des letzten Jahres vehement wahrgenommen (Amka, Sozialamt, Jugendkoordination der Polizei, Ausländerbehörde, Jugendrichter, Bewährungshilfe, Jugendgerichtshilfe ...). 

Die Beratung des Vereins wurde ausgebaut. Im Laufe des vergangen Jahres haben etwa 150 verschiedene Personen in etwa 1200 Beratungsgesprächen das Hilfeangebot des Vereins bezüglich Aufenthalt, Schule und Ausbildung, Existenzsicherung und Delinquenz wahrgenommen. Derzeit bemüht sich der Verein um die Einrichtung einer weiteren ABM für den Bereich Beratung und Verwaltung.

Frankfurt am Main, Februar 2001

Joachim Brenner
Geschäftsleitung Förderverein Roma e.V.


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