Presseerklärung: Förderverein Roma wendet sich gegen die geplante Räumung der Brache (15.02.2017)




Solange keine menschenwürdigen Unterkünfte für die BewohnerInnen der Brache bereitgestellt werden, führt die Räumung zur weiteren Verelendung der Betroffenen, unter denen viele Roma sind.

Die Ablehnung jeglicher humanitären Hilfe hat die Situation nur noch verschärft. Jegliche Unterstützung der Menschen auf der Brache kam von privater oder kirchlicher Seite. Der seit langem von der Kommune geforderte Zugang zur Wasserversorgung, der Aufbau von Toiletten und die Müllentsorgung stießen auf Ablehnung. Bei der Ersetzung von Sozial- durch Ordnungspolitik war offensichtlich, dass letztlich die Räumung favorisiert wird. Das Feuer am Sonntag, ein Ergebnis der notgedrungen provisorischen Behausung und der Tatsache, dass Armut sich selbst überlassen wird, wird nun instrumentalisiert und Vollzug angezeigt.

Verarmung und Elend lassen sich nicht durch ordnungspolitische Maßnahmen lösen, sondern potenzieren diese nur. Eine „saubere“ Brache an der Gutleutstraße wird etliche weitere Brachen entstehen lassen und erhöht zudem das Risiko der Betroffenen, zur Zielscheibe rassistischer Anschläge zur werden, wie dies kurz Weihnachten bereits in der Frankfurter Nordweststadt der Fall war.

Der Förderverein Roma fordert orientiert an dem Grundgesetz, der UN-Menschenrechtscharta und der europäischen Menschenrechtskonvention die Sicherstellung der Menschenwürde der BewohnerInnen der Brache und statt Räumung die Bereitstellung von ausreichendem Wohnraum.

Ffm., den 15.2.2017